Betriebs- und Personalräte tauschen sich aus
Nach drei Jahren Pause trafen sich rund 70 Betriebs- und Personalräte aus Industrie, Gesundheits- und Sozialwesen, Polizei, Kirche und Verwaltung im Rathaus am Adenauerplatz. Eingeladen wurden sie von Oberbürgermeister Simon Blümcke, DGB-Regionssekretär Frank Kappenberger und Betriebsseelsorger Philipp Groll.

Erster Bürgermeister Fabian Müller begrüßte die Gäste sehr herzlich und überbrachte die besten Grüße von Oberbürgermeister Simon Blümcke.
„Ich freue mich, dass Sie alle unserer Einladung gefolgt sind. Nach zwei Jahren Pause können wir uns heute Abend wieder persönlich treffen und miteinander ins Gespräch zu kommen“, so Erster Bürgermeister Fabian Müller.
Mit dem Zitat von Ferdinand Graf von Zeppelin „Man muss nur wollen und daran glauben, dann wird es gelingen“ machte Müller deutlich, wie wichtig Entschlossenheit und Vertrauen in die eigenen Ziele sei. Er erinnerte daran, dass vor 125 Jahren in Friedrichshafen mit dem LZ 1 ein bemerkenswertes Kapitel der Luftfahrtgeschichte begann.
Auch heute, so Müller, stünden wir wie damals Graf Zeppelin vor besonderen Herausforderungen wie wirtschaftlichen Unsicherheiten, Fachkräftemangel und der Notwendigkeit, motivierte und qualifizierte Mitarbeitende zu halten und weiterzuentwickeln.
„Unsere Mitarbeitenden sind das Herzstück unserer Unternehmen in der Produktion, in der Verwaltung und in der Forschung. Gut ausgebildetes Personal ist unser wertvollstes Kapital und damit auch unsere Zukunft“, so Müller.
Deshalb liege es auf der Hand, dass die Personalentwicklung mehr denn je der Schlüssel zum Erfolg sei. Er bezeichnete die Personal- und Betriebsräte als Brückenbauer, die diesen Wandel gestalten, begleiten und fördern.
Erster Bürgermeister Müller appellierte aber auch an die Betriebs- und Personalräte, die Unternehmen und Verwaltungen sowie die Menschen in dieser Zeit der Transformation zu unterstützen und Vertrauen, Motivation und Perspektiven zu schaffen. Er wünschte allen Anwesenden viele anregende Gespräche und die eine oder andere Idee, die sie direkt in die Arbeit mitnehmen können.
Für den DGB unterstrich Frank Kappenberger, DGB-Regionssekretär, die wichtige Aufgabe der Betriebs- und Personalräte. „Wir danken dem Oberbürgermeister Simon Blümcke, Ersten Bürgermeister Fabian Müller und der Stadt Friedrichshafen, dass sie diesen Empfang gemeinsam mit uns veranstalten. Das zeigt, welchen hohen Stellenwert die Mitbestimmung bei der Stadt hat. Die Transformation kann nur erfolgreich gestaltet werden, wenn die Beschäftigten mitgenommen werden und Tarifverträge flächendeckend gelten.“
Betriebsseelsorger Philipp Groll betonte, dass in wirtschaftlich unsicheren Zeiten gute und würdevolle Arbeitsplätze nach wie vor wichtig seien. „Eine Krise wie die in der Automobilbranche darf kein Grund dafür sein, dass Arbeitnehmer schlechter gestellt und behandelt werden.“ Auch mit Blick auf die Gesundheitsversorgung im Landkreis sei ein gutes Miteinander der Arbeitnehmenden mit der Arbeitgeberseite unabdingbar. Es sei in beiderseitigem Interesse, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landkreis zu halten und beispielsweise für Berufe im Gesundheitswesen zu begeistern.
Professor Dr. Ernst Deuer, Professor für BWL an der DHBW und neu gewählter ehrenamtlicher DGB-Kreisvorsitzender, verdeutlichte in seinem Vortrag, dass die Qualifizierung von Nachwuchskräften besondere Bedeutung habe.
„In Zeiten des Fachkräftemangels kommt der betrieblichen Qualifizierung von Nachwuchskräften besondere Bedeutung zu. Wo Betriebsräte mitgestalten, hat Leistung eine faire Basis. Sie sorgen dafür, dass Mitarbeitende nicht nur müssen, sondern auch können, wollen und dürfen. So wird Mitbestimmung zum Motor nachhaltiger Performance.“ Im Anschluss an seinen Vortrag hatten die Anwesenden die Möglichkeit ihre Fragen an Professor Deuer zu stellen.
Beim anschließenden Stehempfang gab es ausreichend Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.